Laminat verlegen, Wände streichen, Treppengitter anbringen, einen großen Sandkasten anlegen – es gibt viel zu tun in der Aalener Triumphstadt. Gleich zwei neue TigeR (Kindertagespflege in anderen geeigneten Räumen) entstehen hier direkt nebeneinander, in denen ab November 2022 insgesamt 18 Kinder gleichzeitig betreut werden können – der Zwergenraum und der Wichtelraum.
Die Idee zu diesem Projekt hatten Anna-Maj Gerlich und Sarah Gogova, die beide bereits seit einigen Jahren als „klassische“ Kindertagespflegepersonen bei sich zu Hause Kinder betreut haben.
„Das war super so lange meine eigenen Kinder klein waren“, erzählt Anna-Maj Gerlich. Inzwischen gehen ihre Kinder aber in den Kindergarten oder in die Schule und so stellte sich die Frage, wie es weitergehen soll. Im letzten Oktober kam dann schließlich nach einem Gespräch mit Sarah Gogova die Idee auf, einen TigeR zu gründen. Also die Kindertagespflege weiter in Selbständigkeit zu betreiben, allerdings nicht mehr von zu Hause, sondern in extra dafür angemieteten Räumen. „Von zu Hause arbeiten hat natürlich seine Vorteile, aber es ist auch schön Beruf und Privatleben trennen zu können“, so Sarah Gogova. „Und die neuen Räume bieten uns natürlich auch noch mal ganz andere Möglichkeiten für die Betreuung.“
Die zwei TigeR haben grundsätzlich getrennte Räume, es wird allerdings einen großen Bewegungsraum geben, der gemeinsam genutzt wird, mit Möglichkeiten zum Klettern, Tanzen und Toben. Und die beiden Gartenbereiche sollen verbunden werden, so dass ein extra großer Sandkasten angelegt werden kann, der dann von beiden TigeR-Gruppen zusammen genutzt wird.
Zwei weitere Mitstreiterinnen waren ebenfalls bald gefunden. Franziska Ludwig ist wie Anna-Maj Gerlich gelernte Erzieherin und Lea-Christin Wilhelmus ist gelernte Schauspielerin und hat viel in der Theaterpädagogik mit Kindern gearbeitet. Beide besuchen derzeit noch die Qualifizierungskurse zur Kindertagespflegeperson des Landratsamtes, diese sind natürlich Voraussetzung für die Arbeit als Kindertagespflegeperson. Neben Input für die pädagogische Gestaltung des Betreuungsalltags gibt es hier auch das Know How wie man sich Selbständig macht und welche rechtlichen Auflagen man in einem TigeR einhalten muss. So dürfen zwei Tageseltern gemeinsam maximal neun Kinder gleichzeitig betreuen, dabei hat jedes Kind seine feste Betreuungsperson. Auch eine Vertretungskraft für die TigeR gibt es, eine weitere wird derzeit noch gesucht, so dass die Betreuung für die Eltern auch im Krankheitsfall sichergestellt ist.
Neben der Betreuung planen die vier Frauen noch weitere Angebote. So wird es Kurse geben, in denen Eltern erfahren können, wie sich Babys mit Hilfe von Gebärden schon frühzeitig mitteilen können, sowie bindungsorientierte Eltern-Kind-Kurse für die Babyzeit und für etwas größere Kinder sollen Theater- und Bewegungskurse angeboten werden. Und mit der Zeit soll noch viel mehr dazu kommen, wie ein Elterncafé, Workshops und Beratungen für Eltern, Spiel- und Lernmöglichkeiten für die Kinder. „Die Idee ist, dass hier ein richtiger Begegnungsraum für Familien entsteht,“ erklärt Lea Christin Wilhelmus. „Die Eltern können dann schon in der Schwangerschaft zu uns kommen und wir begleiten die Familien bis durch die Grundschule hindurch“, ergänzt Franziska Ludwig. So könnte dann auch eine noch stabilere Bindung zu den Kindern aufgebaut werden und das Motto der Kindertagespflege „Familiär gut betreut“ würde perfekt umgesetzt werden.
Wer ebenfalls Interesse hat Kindertagespflegeperson zu werden, ob klassisch von zu Hause oder in einem TigeR, kann sich über den Button unten zu einer unserer nächsten Infoveranstaltungen anmelden: